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Titel: | Der Chronist der Winde: Roman |
Kategorien: | Belletristik |
BuchID: | 2151 |
Autor: | Henning Mankell |
ISBN-10(13): | 3423129646 |
Verlag: | Deutscher Taschenbuch Verlag |
Publikationsdatum: | 2002-04-01 |
Edition: | 9. |
Number of pages: | 272 |
Sprache: | Deutsch |
Bewertung: |
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Bild: |
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Beschreibung: |
Product Description Der Chronist der Winde. Aus der Amazon.de-Redaktion Eine magische Aura umweht den afrikanischen Straßenjungen Nelio: Noch nie hat jemand gewagt, ihn zu verprügeln. Vielleicht weil aus dem 10-Jährigen, dem sich die irdischen Abgründe viel zu früh erschlossen haben, eine greise Weisheit spricht. Jetzt aber liegt Nelio mit schweren Schusswunden auf dem Dach eines ärmlichen Theaters. Dort erzählt er -- zwischen kräftezehrenden Fieberschüben -- dem Bäckerjungen José Antonio Maria Vaz sein Leben. Das beginnt mit der Erinnerung an die Banditen, die sein Dorf niederbrannten, seine Schwester töteten und vor denen er geflüchtet ist, als sie ihn zwingen wollten, einen Verwandten zu erschießen. Und es endet bei den Straßenkindern in der Stadt, denen Nelio zu einem an Fairness und Reife geradezu übermenschlichen Anführer wurde: Gestohlen jedenfalls wird nicht unter seinem Regime; bestenfalls -- in der Villa eines verreisten Entwicklungshelfers -- der Kühlschrank leer gegessen. Henning Mankell -- mit seinen Stories um den Kult-Kommissar Kurt Wallander dauerhaft auf den einschlägigen Bestseller-Listen vertreten -- präsentiert sich also seinen Fans hier nicht als Krimi-Autor, sondern als poetischer Anwalt der Chancenlosen: Derer, die gezwungen sind, "das Leben roh zu essen". Trotz aller Tragik des Sujets gleitet der Romancier, der dem heimischen Schweden zeitweise den Rücken kehrt, um in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo Theaterstücke zu inszenieren, aber nicht in schwermütige Betroffenheitsprosa ab. Es darf -- mit anderen Worten -- auch gelacht werden: Über die Tomaten- und Zwiebelkulturen beispielsweise, die in Mandiocas Hosentaschen hervorragend gedeihen. Oder über den schwerfälligen Tristeza, der eine Bank gründen will und dem Nelio für den Fall, dass er seine Denkgeschwindigkeit steigert, erst einmal ein Paar Turnschuhe verspricht. Vor allem aber bekennt sich Der Chronist der Winde -- in Schweden mit dem Sveriges-Radio-Romanpreis 1996 ausgezeichnet -- bedingungslos zur Kraft der Träume: "Man kann fliegen, ohne sichtbare Flügel zu haben, dachte Nelio. Die Flügel sind in uns, wenn uns vergönnt ist, sie zu sehen." --Christine Wahl |
Ich habe eine Geschichte zu erzählen ... |
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04.10.2011 | Bewertung: ![]() |
mr.matze vergibt 9 von 10 Punkten
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Der Schwede Henning Mankell, der mittlerweile in Mosambik lebt, will keine Kriminalromane um den schedischen Komissar Kurt Wallander mehr schreiben ... und das ist vielleicht auch gut so. Denn obwohl sich die Geschichten rund um den geschiedenen Vater einer Tochter, der mit den Verbrechen einer schwedischen Kleinstadt zu tun hat, gut lesen lassen, stellte sich nach diversen Veröffentlichungen ein Gewöhnungseffekt ein und vor Allem die späteren Fälle Wallanders waren nicht mehr ganz so fesselnd wie noch am Anfang. Der Bäcker José Antonio Maria Vaz findet eines Nachts während seiner Arbeit den 10-jährigen Nelio, durch eine Schusswunde schwer verletzt. Warum Nelio diese Verletzung davon getragen hat, weiß der Bäcker ebenso wenig wie die Umstände, unter denen Nelio sein kurzes Leben verbracht hat. Beides soll er aber in den kommenden neun Nächten erfahren, in denen Nelio ihm seine Lebensgeschichte erzählt, bevor er schließlich am Ende der neunten Nacht stirbt. Und er findet Gleichgesinnte, die aber dennoch nicht unterschiedlicher sein könnten. Den anderen Straßenkindern nähert er sich vorsichtig an und wird vom Anführer einer kleinen, inhomogenen Gruppe integriert. Und trotzdem bleibt er ein Außenseiter, der abends für alle anderen unsichtbar zu verschwinden scheint und am nächsten Morgen wieder auftaucht. Nelio wurde nie verprügelt und erlangt aufgrund seiner Klugheit und seiner Weisheit Respekt von vielen Seiten. Stets hat er ein offenes Ohr und ein hilfreiches Wort für seine Lebensmitstreiter, die sich mit vielfältigten Problemen konfrontiert sehen. Eine Geschichte, ein afrikanisches Märchen, das einem wieder ins Bewusstsein ruft, wer man ist, wo man herkommt und wo man hinwill. Und auch, wenn sich das etwas viel anhört, so muss man nur ein wenig in sich hineinhorchen und wird Selbiges entdecken, wenn man nur will. Es ist ein interessantes Wechselspiel, das Mankell inszeniert. Die nächtlichen Erzählungen von Nelio wechseln sich ab mit den Gedanken des Bäckers Jose, der Nelios Geschichten einen würdigen Rahmen gibt. Keine religiöse Mission, keine Anprangerung der Armut in der Welt, kein Scharfzeichnen von Gut und Böse, von Schwarz und Weiß. Es ist nur die Geschichte eines bemerkenswerten, zehnjährigen Jungen. Der Chronist der Winde von Henning Mankell |
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mr.matze hat insgesamt 37 Rezensionen angelegt. |
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